Anstatt unnützem Ziergerät - Prähistorische Keramik und Bürgeler historistische Replikate

02.10.2021-17.04.2022

»Anstatt unnützem Ziergerät«. Hinter diesem etwas kryptischen Titel verbirgt sich die über hundert Jahre alte Bewerbung einer Bürgeler Tonwarenfabrik für Replikate mitteldeutscher prähistorischer Keramik. Die Sonderausstellung nimmt gleichzeitig eine der interessantesten Epochen der Bürgeler Töpferei – die Zeit um 1900 – und 6000 Jahre Keramikgeschichte im mitteldeutschen Raum in den Blick. Die Herstellung der Replikate entspricht dem im Historismus Ausdruck findenden Bedürfnis nach Zurschaustellung eigenen Geschichtsbewusstseins bzw. der Renaissance-, Mittelalter- und Antikenbegeisterung. Die Nachbildungen der prähistorischen Keramiken dienten neben dem Schmuck bürgerlicher Haushalte maßgeblich der lebendigen Unterrichtung in Schulen, Universitäten und bei Vorträgen. Ähnlich wie heutige museumspädagogische Konzepte sollten sie neue Möglichkeiten unmittelbaren Erlebens jenseits zweidimensionaler Abbildungen schaffen. Durch Leihgaben der Sammlung Ur- und Frühgeschichte der FSU Jena und des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle werden die historischen Bürgeler Repliken gemeinsam mit den zu Grunde liegenden Originalobjekten präsentiert.

Die Ausstellung wurde im Keramik-Museum Bürgel präsentiert.