Henry van de Velde (1863–1957) legte mit der Gründung des Kunstgewerblichen Seminars und der 1908 hervorgegangenen Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule den wichtigsten Grundstein für das Staatliche Bauhaus in Weimar und ebnete damit den Weg für die Moderne. Die ehemaligen Räumlichkeiten dieser Schule dienen noch immer der Lehre von Kunst und Gestaltung und stehen nahtlos in van de Veldes Tradition.

Die Keramische Abteilung gehörte zu den produktivsten Werkstätten der Weimarer Kunstgewerbeschule. Im Fokus der Ausstellung stehen daher ihre Erzeugnisse sowie die Beziehungen zu Bürgeler Fabrikanten, die wichtige Partner für Henry van de Velde, aber auch für die Schülerinnen und Schüler der Weimarer Schule waren. Gezeigt werden erstmals Arbeiten der in Vergessenheit geratenen Schülerinnen Sissi Brentano, Charlotte Veit und Agnes Peters und Keramiken Bürgeler Produzenten von oder aus dem Umkreis Henry van de Veldes und seiner Schule. Die Ausstellung gibt damit einen wichtigen Impuls für hoffentlich weitere Forschungen zur Weimarer Kunstgewerbeschule als Wegbereiterin des Bauhauses.