Vergangene Ausstellung

Emmy von Egidy »1872 – 1946«

Mai 2022 – Okt 2022

Sonderausstellung

Emmy von Egidy (1872–1946) war eine faszinierende Künstlerin mit einer ausgeprägten Doppelbegabung. Sie war einerseits Keramikern und Bildhauerin, andererseits eine erfolgreiche Schriftstellerin. Schon früh zeigte sich ihr Drang nach plastischer Gestaltung. Stets hatte sie als Kind ein paar Erdklümpchen zum Modellieren in ihren Taschen. Später bildete sie sich vorwiegend autodidaktisch fort, denn Zeit ihres Lebens stand die Pflicht vor der Leidenschaft. Als älteste Tochter musste sie für das Wohl ihrer zahlreichen Geschwister und der kränklichen Mutter sorgen.

Im Herbst 1898 absolvierte sie auf Empfehlung des Künstlers Hermann Obrist eine zweimonatige Töpferausbildung in Bürgel und erlernte dort das Drehen an der Töpferscheibe. Auch ihr Gesellenstück entstand in Bürgel. Ihre Keramiken, u.a. gefertigt in der Kunsttöpferei Jakob Julius Scharvogel in München und in der Thonbrand-Kunstwerkstätte der Gebrüder Meinhold in Schweinsburg, sind einzigartige Kunstwerke des Jugendstils. So gehen die amorphen Formen eine wunderbare Einheit mit den farbenfroh-leuchtenden Glasuren ein. Dass ihre Keramiken großen Anklang fanden, belegen auch wichtige Ausstellungsbeteiligungen, wie etwa die Teilnahme an der Ersten internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst 1902 in Turin oder an der Weltausstellung in St. Louis 1904.

In München gehörte Emmy von Egidy zum Kreis der Münchner Moderne um August Endell, Hermann Obrist, Stefan George, Ricarda Huch, Helene Böhlau oder Ika Freudenberg. Zudem war sie als Frauenrechtlerin sehr aktiv. Ihre größten Erfolge feierte sie jedoch mit ihren zahlreichen Romanen, allen voran mit dem Roman »Marie-Elisa«.

. Emmy von Egidy blieb zeitlebens unverheiratet. Sie zog 1933 nach Weimar, wo ihre Mutter die letzten Jahre verbrachte, und starb dort 1946 verarmt an Unterernährung im Krankenhaus. Ihr Werk zu würdigen und ihr Andenken wach zu halten, ist Ziel dieser Ausstellung und des vorliegenden Begleitkatalogs, der für 12 Euro erhältlich ist.

Begleitkatalog zur Ausstellung


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